
Der vorherrschende Geschmack werde maßgeblich mitbestimmt durch »eine improvisierte Klasse, die sich selbst ernannt hat und vorwiegend aus Homosexuellen besteht, die sich als die Aristokraten des Geschmacks einsetzen«, so schreibt Susan Sontag 1964 in ihrem berühmten Essay »Anmerkungen zu ›Camp‹«. Camp, das sei (unter anderem) »die konsequent ästhetische Erfahrung der Welt«, Stil über Inhalt, das Ästhetische über das Moralische und Ironie über Tragödie.
Camp ist eine der Stationen mit explizit queerem Bezug in der Ausstellung »Susan Sontag. Sehen und gesehen werden« zu einer der großen öffentlichen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. Neben queerer Kultur findet auch ihre Beschäftigung mit der Diskriminierung von HIV-positiven Menschen einen Platz, übergeordnet bleiben jedoch Fragen der Ästhetik, des Sehens und Gesehen-Werdens, mit besonderem Fokus auf die Photographie und das Kino.
Wir laden euch herzlich ein, mit uns die Ausstellung zu besuchen und Susan Sontags Werk und Denken (weiter) kennzulernen. Die Führung und die Eintrittskosten für Studierende zahlen wir. Da es begrenzte Plätze gibt, könnt ihr euch gerne per DM oder Mail anmelden, eine spontane Teilnahme ist jedoch (auf eigenes Risiko) auch möglich. Wir sehen uns am Mittwoch, den 20. August um 18:45 Uhr im Foyer der Bundeskunsthalle!
Bild: Renate von Mangoldt, Susan Sontag während der Veranstaltung „Drei Amerikaner in Berlin“ (neben Allen Ginsberg und William Burroughs), Akademie der Künste, Berlin, September 1976 © Renate von Mangoldt.